SCHLACHTEN
schlạch·ten : [n] Gefechte, Kämpfe; [v] töten, massakrieren, niedermetzeln.
SCHLACHTEN und Schlachtfelder – Konflikte, Ursachen und Folgen – sind das Terrain, welches unser jährliches Zeitgenössisches Kunstfestival thematisch besetzt.
Bewusst im Fläming, in Brandenburg, im Schatten der großen Stadt, ergründet unser Festival die Themen des Konflikts auf allen Ebenen, jedes Jahr aus einer neuen Perspektive. Hier liegt die Achse Wittenberg-Jüterbog, die vor 500 Jahren die Achse Luther-Tetzel war: die Reformation als großer ideologischer Machtkampf, und die daraus folgenden Spaltungen, Kriege, Vertreibungen und Entwurzelungen.
Fläming ist ein Epizentrum von These/Antithese und Konflikt und steht modellhaft dafür, wie globale Probleme lokal wiederhallen und lokale Konflikte weltweit verbreitet werden. Auf diesen verlassenen Schlachtfeldern, die von den blutigen Schlachten der Religionskriege, der napoleonischen Feldzüge, bis hin zum Nationalsozialismus, zu den Gefechten des 2. Weltkrieges, den Wirren der Nachkriegszeit und die Konfrontantion des Kalten Krieges durchzogen wurden, wird eine kulturelle “Eisbohrung” vorgenommen, um die Substrate der Konflikte herauskristallisieren.
Wir arbeiten spartenübergreifend, d.h. alle Ausdrucksformen der Kunst werden mit einbezogen: Musik, Literatur, Tanz, Reenactments, Neue Medien, Malerei, Film, Bildhauerei, Kulinarische Kunstformen und was deren Mischformen hervorbringen. Diese Felder werden wir künstlerisch bearbeiten, um diesen Themenkreis fühlbar, sichtbar, hörbar und schmeckbar zu machen.
SCHLACHTEN im Jahr 2015 widmet sich dem Thema “DISPLACEMENT”, also: Verdrängung, Verrückung, Vertreibung und Entwurzelung – als Ursache, Nebenprodukt und Ergebnis des Konflikts.