Julia Schmid

“Die Spirale als Symbol allen Lebens und Fortschrittes.
Ich schreibe.
Verliere mich. Entgrenze mich.
Mein Ritual für Ereignisse, die ich aus menschlicher Sicht nicht verstehen kann und nicht verstehen will…

So langsam und bedacht wie eine Schnecke.
Mit Feder und Tusche auf Papier.
Bei Eins beginnend mich am Boden drehend.
Bis…

1928 Die Tage des ersten Weltkriegs
2076 Die Tage des Zweiten Weltkriegs
8000 Die Opfer des Massakers von Srebrenica
22000 Die Opfer des Massakers von Katyn
5278 Flüchtlinge, die im Januar 2011 Lampedusa erreichen
19000+x Flüchtlinge, die vor Lampedusa sterben

Ist der Mensch fähig aus der Geschichte zu lernen?
Will er das überhaupt?
Wie lange dreht sich die Spirale weiter und wann wird sie ihre Richtung ändern?
Wird sich unser Denken ändern?
Muss sich unser Denken nicht endlich ändern?
Sind wir nicht alle eins mit der Natur und drehen wir uns nicht alle gemeinsam als kleine Teile derselben Spirale im Kreis?

denn…

In Kreisen uns umrundend fahren wir
Suchend mit unseren Gedanken
Jenem Punkt entgegen
Der sich für uns öffnet
Zu einem Raum
Welcher ohne Zeit und Grenzen
Kein Raum mehr
Sondern
Pure Existenz sein könnte.”

*1980 Mutlangen
lebt und arbeitet in Berlin

“Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Süddeutschland.
Nichts gesehen in der Kindheit.
Dadurch öfter an der Wahrheit gezweifelt und das Sehen trotzdem und aus Trotz
besonders geschult.
Mit siebzehn Flucht nach England.
Entdeckung der Fotografie.
Kunst Leistungskurs, Abitur.
Flucht nach München. 2000
Diverse Jobs in Foto und Film, diverse Zweifel.
Studium der Fotografie, 2008 Diplom.
Flucht nach Berlin. Bruch mit Fotografie.
Diverse Zweifel.
Zeichnen, Schrift und Philosophie wiederentdeckt.
Freie Kunst.
Bis heute.
Diverse Zweifel an Gesellschaft und mir als Teil davon.
Diverse Ausstellungsbeteiligungen im In-und Ausland.”

www.juliaschmid.net