The Yearning for the Other Shore (“Das Verlangen nach dem anderen Ufer”)
“Das Verlangen nach dem anderen Ufer ist eine Übersetzung meiner Gedanken, über die Rückkehr in meine Heimat, zu meinen Wurzeln. Es symbolisiert auch die Rückkehr zum Licht, also unverwechselbar nach Afrika.”
Ob nun auf Leinwand oder auf Papier gemalt werden die Übergänge durch wiederkehrende Symbole wie Kanus, Bündel von Stöcken oder Leitern, die gen Himmel ragen repräsentiert. Zwischen Tönen aus Grau und Blau, Rot und Orange und Ocker segelt ein Boot über die Weiten der Leinwand, vor einem animierten Hintergrund aus Buchstaben, Nachrichten und Zeichen. Die Leitern erheben sich, während Gänge gezeichnet werden, manchmal mit Ziel Norden, manchmal Süden oder manchmal einfach auf den Horizont zu. Diese blanken Leitern, allgegenwärtig auf Mimouni’s Leinwänden, existieren, um in der Zeit zurück zu gehen, um auf den Zug der Träume zu steigen, sie sind eine Verbindung zu einem anderen Ort, Grenzen und Stacheldrahtzäune verbannend. Sie hängen zwischen Erde und Himmel.
“Die Idee ist die der Erhebung, woanders zu suchen, in die Unendlichkeit zu klettern.”
Zeitlose Landschaften öffnen sich der Fantasie, übersät mit Worten und Symbolen, an der Grenze zwischen Zeichnung und Sprache: Orte an denen keine Menschenseele sich einmischt, doch bei denen sich die Züge der Menschlichkeit sich vorsichtig in jedem Detail abzeichnen.
Über Mimouni El Houssaine
1957 geboren, wuchs El Houssaine Mimouni in der südmarokkanischen Stadt Taroudant auf, wo er ein Diplom in Geisteswissenschaften erlangte. Sein erster Besuch in Paris erwies sich als Schock, als er mit Überraschung sah, was für eine Fülle an Museen und kulturellen Angeboten es in der Hauptstadt gab. Diese Erfahrung brachte ihn dazu, auf eine Reise durch England, Belgien und den Niederlanden zu gehen, um Museen und Gallerien zu entdecken. Ein weiterer Ausflug nach Italien 1984 festigte seine Leidenschaft für die Malerei und Archäologie.
Mimouni fing 1982 an der Fine Arts School in Tours an, wo er Malen, Zeichnen und das Gravieren studierte und 1987 das DNSEP (National Diploma in Visual Expression) mit Auszeichnung erlangte. Er hat außerdem einen Bachelorabschluss in Visual Arts von der Université Paris VIII (1990).
Seit 1986 nahm Mimouni an einer Vielzahl von Solo- und Gemeinschaftsausstellungen von renommierten Institutionen weltweit teil (World Bank, Washington ; Dakar Biennale, Senegal; Majlis Gallery, Dubai; Written Art Foundation, Frankfort and Marrakech; Casablanca Biennale; V Contemporary Art Gallery, Paris, etc.) und hat unzählige Kunstresidenzen u.a. in Marokko (Al Maqam (Tahennaoute), Ifitry (Essaouira), International Festival of Assilah absolviert, aus denen er weiterhin seine kreative inspiration zieht.
Zusätzlich zur Malerei und Gravur, hat Mimouni mehrere literarische Texte illustriert, darunter “L’entrelangue / Entrelanguas” von Juan Gelman und Jacques Ancet und “Les Saisons d’Aden” von ’Amina Saïd.
Zur Zeit lebt er in Montpellier, Frankreich, wo er Malerei unterrichtet.